Sandreuth
- Mutmaßlicher, abgegangener Herrensitz
- Stadt Nürnberg
Sandreuth bestand einst aus einem Einödhof vor den Toren der Reichsstadt, der schon 1242 im Besitz des Deutschen Ordens war. Der Hof wurde als Lehen vergeben. Wohl erst nach dem Zweiten Markgrafenkrieg 1552/53 wurde unter der Familie Neubauer auf dem Hof ein Sommerhaus gebaut. Die Fachwerkkonstruktion ruhte nach einer Beschreibung von 1584 auf einem massiven Sockelgeschoss und diente offensichtlich als Sommersitz wohlhabender Bürger, die mit dem Hof belehnt worden waren, die Bewirtschaftung jedoch Pächtern überlassen hatten.
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Sankt Helena
- Mutmaßliche Burgstelle
- Gemeinde Simmelsdorf
- Landkreis Nürnberger Land
Westlich der Mittelnaifermühle ragt im Naifertal, nahe bei St. Helena, ein steiles Felsriff auf, das den Namen „Burgstuhl“ trägt. Dieser Flurname hat in der Vergangenheit mehrmals Spekulationen über den Standort einer Burg angeregt. Bislang sind jedoch weder Bebauungsspuren noch einschlägige Funde beobachtet worden. Eine wissenschaftliche Grabung fand bisher nicht statt.
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Sankt Jobst
- Abgegangenes Herrenhaus, „Pflegerschlösschen“ (1842 abgebrochen)
- Äußere Sulzbacher Straße 144 b
- Stadt Nürnberg
In der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts entstand auch östlich der Stadt an der Straße nach Böhmen, der heutigen Äußeren Sulzbacher Straße, ein Siechkobel für Leprose. Dabei wurde eine Kapelle errichtet, die dem heiligen Jobst geweiht wurde; eine Altarweihe ist für das Jahr 1356 bezeugt.
► Mehr ...Sankt Johannis I
52 unterhielt das Nürnberger Geschlecht der Holzschuher hier einen Sitz. 1517 räumte Sebastian Holzschuher der Reichsstadt das Öffnungsrecht ein. Im Kriegsfall hätte der Rat daher den Sitz mit Truppen belegen dürfen.
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Sankt Johannis II
- Abgegangenes Herrenhaus, „Pflegerhaus des Heilig-Kreuz-Spitals“ (1945 zerstört)
- Johannisstraße
- Stadt Nürnberg
Das frühe 14. Jahrhundert war in Nürnberg eine Zeit der Spitalstiftungen. Neben Siechkobeln für Aussätzige wie St. Jobst oder Spitäler für arme Kranke und Pflegebedürftige (Heilig-Geist-Spital) entstanden zu dieser Zeit auch zwei Hospize, in denen fremde Pilger auf ihren beschwerlichen Reisen Herberge finden sollten. Der Nürnberger Patrizier Bertold Haller gründete vor 1354 das Pilgrimspital zum Heiligen Kreuz, das an der vor dem Neutor beginnenden Fernstraße, der heutigen Johannisstraße, in Richtung Frankfurt angelegt wurde.
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Siegersdorf
- Mutmaßlicher Ministerialensitz
- Markt Schnaittach
- Landkreis Nürnberger Land
1836 wird einmal der Flurname „Burgstall“ für einen rund 700 Meter nordöstlich von Siegersdorf nach Westen vorspringenden Bergsporn genannt. Dieser bietet einen weiten Blick bis zum Rothenberg, Rabenshof und Enzenreuth und war an drei Seiten durch einen Steilabfall gesichert. 1703 beschossen im Spanischen Erbfolgekrieg die Truppen des Fränkischen Kreises von dem gut gelegenen Platz aus die bayerische Festung Rothenberg [vgl. Rothenberg].
► Mehr ...Simmelsdorf I
- Herrensitz
- Am Tucherschloß 1
- Gemeinde Simmelsdorf
- Landkreis Nürnberger Land
Das Simmelsdorfer Tucherschloss entsprach einst in idealtypischer Weise einem so genannten Weiherhaus: Das wohnturmartige Hauptgebäude lag inmitten einer Weiher-Graben-Anlage, die erst im 19. Jahrhundert dem Landschaftsgarten weichen musste. Die Erbauungszeit wird nicht überliefert; Gustav Voit nennt Dietrich III. von Wildenstein, der 1350 eine Gült aus einem Gut zu Simmelsdorf an das Kloster Michelfeld für seinen Jahrtag stiftete und danach nicht mehr erwähnt wird, als Bauherrn, doch lässt sich diese Vermutung nicht belegen.
► Mehr ...Simmelsdorf II
- Herren- und Amtshaus, „Neues Schloss“
- Am Tucherschloss 6-8
- Gemeinde Simmelsdorf
- Landkreis Nürnberger Land
1781 wurde im Ökonomiehof ein Gebäude errichtet, das vorübergehend „kleines Herrenhaus“ genannt wurde. In dem zweigeschossigen Walmdachbau (Am Tucherschloss 6) brachte man 1808 den Voit und Amtsräume für das Patrimonialgericht unter. Im Zuge der umfassenden Modernisierung der Schlossanlage ließ die Tucher-Stiftung das alte Gerichtsschreiberhaus abbrechen und an seiner Stelle 1844/45 im neogotischen Stil ein weiteres Amtshaus bauen (Am Tucherschloss 8), das später als „Neues Schloss“ bezeichnet wurde.
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Simonshofen
- Abgegangener Ministerialensitz
- Flur „Gemeindebühl“ nördlich von Simonshofen
- Landkreis Nürnberger Land
1978 untersuchte der Kreisarchäologe Günther Schroth einen vermeintlich bronzezeitlichen Grabhügel nördlich von Simonshofen. Dieser stellte sich jedoch als Rest eines Turmhügels mit umlaufendem Graben heraus, den Schroth ins frühe 11. Jahrhundert datierte.
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Spies
- Abgegangene Burg
- Stadt Betzenstein
- Landkreis Bayreuth
Oberhalb der Ortschaft Spies, einem Gemeindeteil der Stadt Betzenstein, ragen die eindrucksvollen Spieser Felsen in die Höhe, seit Jahrzehnten ein beliebtes Ausflugsziel der Frankenalb. Auf ihnen finden sich die Spuren der abgegangenen Burg Spies. Ein mit Perthold um 1187 und Heinrich 1189 erscheinendes Ministerialengeschlecht der Herzöge von Andechs-Meranien und der Grafen von Abenberg nannte sich bereits „Spiez“. Ulrich I. Spies zählte offenbar zur engeren Gefolgschaft des 1248 verstorbenen Herzogs Otto VIII., des letzten Meraniers. Im späten 13. und frühen 14. Jahrhundert gehörten mehrere Spies zu den Ministerialen der Schenken von Reicheneck.
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Spiesmühle
- Abgegangene Burg, „Purgstall“ bei der Spiesmühle
- Stadt Gräfenberg
- Landkreis Forchheim
Im ältesten Leuchtenberger Lehenbuch erscheint für 1379 unter den Lehen des Berthold Haller [vgl. Gräfenberg, Einleitung] an der Grasnach (= Großenohe-Bach) ein „purkchof“, der in der Nähe des Dörnhofs bzw. der Spiesmühle zu suchen ist. In diesem Bereich befand sich aber auch ein Waldstück, „purgstall genant“, das 1417 Bertholds Enkel Georg II. Haller nebst der Spiesmühle, einem unterhalb derselben gelegenen Höflein (= der spätere Dörnhof?) und weiteren Flurstücken an den Nürnberger Bürger Burkhart Helchner verkaufte. Dieser erhielt 1421 die Leuchtenberger Lehen als freies Eigentum.
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Stein I
- Abgegangener Herrensitz, „Geudersitz“ (Abbruch 1922)
- Stadt Stein bei Nürnberg
- Landkreis Fürth
Von einem „Burgerssitz, Stain genannt“, bei einem Hammerwerk und etlichen Bauerngütern berichten 1623 die Annalen der Reichsstadt Nürnberg. Die Güter waren Lehen der ehemaligen Reichsministerialen von Leonrod-Buttendorf. 1466 belehnten die Herren von Leonrod den Nürnberger Bürger Martin Rebel mit dem Mühlwerk zu Stein, wozu auch ein Hammerwerk, eine Papiermühle und ein Schleifwerk gehörten. Auf dem Anwesen scheint ein Herrenhaus entstanden zu sein, das schon 1488 genannt wurde, als es von den Rebel als Afterlehen an Nikolaus Glockengießer vererbt war.
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Stein II
- Abgegangener Herrensitz, „Seegerisches Herrenhaus“ (Abbruch im 18. Jahrhundert)
- Stadt Stein bei Nürnberg
- Landkreis Fürth
1628 wird erstmals ein zweites Herrenhaus zu Stein überliefert, das offenkundig schon um 1600 bestanden hatte. Als „Seegerisches Herrenhaus“ lag es beim Messing- und Drahthammer, den 1589 der Nürnberger Bürger und Messinghändler Caspar Seeger erworben hatte. Nachdem Seeger, ein Afterlehnsmann der Geuder, 1606 in Konkurs gegangen war, folgte ein langer Streit: Die Herren von Leonrod, die sich als Lehnsherren jahrzehntelang weigerten, die Geuder erneut zu belehnen, vergaben das Hammerwerk mit dem Herrenhaus 1656 (wieder) an Niklaus Dörffler, wobei die 1632 ruinierten Gebäude [vgl. Stein I] zu dieser Zeit allenfalls zum Teil wiederhergestellt waren.
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Steinach
- Herrensitz
- Steinach 6, 7, 10
- Stadt Fürth
Steinach ging aus einem Einzelhof hervor, der 1326 aus dem Erbe der Reichsministerialen von Gründlach an die Burggrafen von Nürnberg überging. Seit etwa der Mitte des 14. Jahrhunderts im Besitz Nürnberger Bürger, wurde der Bauernhof schon früh in drei Anwesen geteilt. Die Behauptung, bereits vor dem Zweiten Markgrafenkrieg habe in Steinach auch ein Herrensitz bestanden, der 1552 zerstört worden sei, dürfte nicht zutreffen. Abgesehen davon, dass ein solcher in den Listen der Kriegsschäden nicht erscheint, spricht auch die Erkundung der Nürnberger Landschaft von 1504 nur von einem Weiler, und in den alten Karten des Nürnberger Gebiets bis einschließlich 1559 ist ebenfalls kein Sitz eingezeichnet.
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Steinbühl I
- Mutmaßlicher Herrensitz
- Bereich Wiesenstraße / Heynestraße 14
- Stadt Nürnberg
Etwa 200 Meter östlich des erst im Zweiten Weltkrieg untergegangenen Herrensitzes [vgl. Steinbühl II] – auf dem Anwesen mit den alten Hausnummern 9 und 10 – vermutete Friedrich August Nagel einen angeblich schon im 13. Jahrhundert entstandenen Ansitz. Ihm folgten ohne nähere Prüfung Hermann Rusam und Helmut Beer. Ausgangspunkt für diese Hypothese waren vermutlich der Name Steinbühl, die geographische Situation – der Bereich zwischen der Gibitzenhof- und der Heynestraße lag gegenüber der Umgebung leicht erhöht – und der Umstand, dass der Sitz in Steinbühl unmittelbar südlich vor den Mauern der Reichsstadt Reichslehen in der Hand der Herren von Breitenstein war. Diese hatten ihren Besitz zum Teil von den Herren von Stein geerbt, zu denen auch der als Reichsbutigler von 1258 bis 1266 nachweisbare Heinrich von Stein zählte.
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Steinbühl II
- Abgegangener Herrensitz (1945 zerstört)
- Wiesenstraße 19
- Stadt Nürnberg
Ein Sitz in Steinbühl soll bereits im 14. Jahrhundert im Besitz der Pfinzing gewesen sein, doch fehlt hierfür ein Nachweis [vgl. Steinbühl I]. Friedrich August Nagel datierte die Errichtung eines Sitzes im Zentrum Steinbühls auf das ausgehende 15. Jahrhundert. Ein solcher wird allerdings in der strategischen Erhebung von 1504 nicht erwähnt. Erst 1517 erklärte Sebald Gartner der Stadt das Öffnungsrecht im Kriegsfall auf seinem wohl eben erst errichteten Haus zu Steinbühl, das mit Mauern befestigt worden war. 1529 belehnten Joachim und Hans von Breitenstein dann Carl Gartner mit dem Sitz.
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Stettenberg
- Abgegangenes burggräfliches Jagdschloss
- Gemeinde Kalchreuth
- Landkreis Erlangen-Höchstadt
Der unmittelbar westlich von Heroldsberg am Rande des Sebalder Reichswaldes gelegene Weiler Stettenberg ist vermutlich im 13. Jahrhundert durch Rodung entstanden. Ein befestigter Sitz taucht erstmals am 5. Dezember 1358 auf, als Burggraf Albrecht in der Auseinandersetzung mit seinem Neffen Friedrich das „Haus“ und eine „Weyerstatt“ zugesprochen wurde. Albrecht hielt sich hier zumindest gelegentlich auf, wie zwei am 23. April 1359 zu Stettenberg ausgestellte Urkunden bezeugen.
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Stierberg
- Burgruine, ehemals reichsstädtisches Pflegschloss
- Stadt Betzenstein
- Landkreis Bayreuth
Der Name Stierberg erscheint erstmals 1187 mit der Nennung des Bamberger Domkanonikers Otnand de Stierberc. Ein Poppo von Stierberg wird 1188 und 1216 als Ministeriale des Hochstifts Bamberg bezeugt. Dass das Ministerialengeschlecht im 12. Jahrhundert die Burg erbaut habe, wie Hellmut Kunstmann vermutete, ist kaum anzunehmen. Vermutlich saßen sie als Dienstleute des Bamberger Bischofs auf der Burg. Die Feste selbst wird jedoch erst 1308 im Testament des Edelfreien Gottfried von Schlüsselberg erwähnt.
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- Burgruine
- Gemeinde Simmelsdorf
- Landkreis Nürnberger Land
Der Name der Burg Strahlenfels scheint erstmals in einer Urkunde vom Juli 1254 auf, als der Reichsministeriale Hiltpolt von Rothenberg den Nürnberger Magdalenerinnenkonvent beschenkte und „Heinricus de Stralenvels“ dafür als Zeuge auftrat. Der Ministeriale stand offenbar in enger Beziehung zu dem bedeutenden Reichsministerialengeschlecht, das sich wechselweise nach Hiltpoltstein, Rothenberg und Lauf nannte. Nicht auszuschließen ist, dass die Strahlenfelser selbst der Reichsdienstmannschaft entstammten, zumal sie im frühen 14. Jahrhundert verwandtschaftliche Beziehungen zu den höherrangigen ehemaligen Reichsministerialen von Henfenfeld und Heimburg pflegten.
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- Herrenhaus
- Strengenberg 35
- Gemeinde Rückersdorf
- Landkreis Nürnberger Land
Das mit einem Herrenhaus bebaute Gut Strengenberg ging aus einem Bauernhof hervor, der dem Nürnberger Katharinenkloster grundbar war und als Erbzinslehen vergeben wurde. Für 1484 wird als erster Grundholde ein Hans Schleiffer überliefert, 1516 Hans Bischof. Dieser verkaufte 1531 an Hans Vischer, einen Nürnberger Bürger, der das Anwesen vermutlich von einem Pächter bewirtschaften ließ. Schnelbögl hielt die Familie eines 1514 genannten klösterlichen Grundholden Eberlein Streng, der am Schmalzberg größere Flurstücke besaß, für den möglichen Namensgeber der Hofstelle; tatsächlich ist dieser schon 1497 in Rückersdorf nachweisbar.
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Sündersbühl I
- Abgegangener Herrensitz, „Nützelschlösschen“ (1943/45 zerstört)
- Rothenburger Straße 119
- Stadt Nürnberg
Das Lehngut Sündersbühl, das zu einem Drittel vom Hochstift und zu zwei Dritteln von der Dompropstei Bamberg verliehen wurde, soll nach den Annalen des Johannes Müllner durch eine Heirat von den Staudigl an die Nützel gekommen sein. Das könnte sich auf Konrad Nützel beziehen, der angeblich 1340 starb und eine Staudigl zur Frau hatte. Im Zuge des Ersten Markgrafenkrieges wurde das Vorfeld der Stadt durch eine „Verschrankung“ gesichert, die bei Sündersbühl bis an den Zaun reichte, „do des Nuczels haus stunde“. Dennoch wurde zumindest das Dorf am 10. Juli 1449 von den markgräflichen Truppen abgebrannt.
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Sündersbühl II
- Abgegangenes Herrenhaus, „Rupprechtschlösschen“ (vermutlich nach 1880 abgebrochen)
- Nördlich der Rothenburger Straße 119
- Stadt Nürnberg
Das so genannte Rupprechtschlösschen ging aus dem 1711 erwähnten „neuen Gebäude“ im Hof des Nützelschen Sitzes hervor [vgl. Sündersbühl I]. Nach dessen Heimfall 1747 an die Lehnsherrschaft, das Hochstift und die Dompropstei Bamberg, wurde es mit weiteren Gebäuden sowie den zum Schloss gehörigen landwirtschaftlichen Grundstücken nach der Jahrhundertmitte angeblich dem Bamberger Lehenkommissar Johann Matthäus Rupprecht überlassen. Ob die um 1750 genannte Dienstwohnung des Bamberger Geheimrats Förtsch hier oder im Herrenhaus gewesen war, bleibt ungeklärt.
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Sündersbühl III
- Abgegangener Herrensitz, „Burgfriedschlösschen“ (1943/45 zerstört)
- Rothenburger Straße 154-158
- Stadt Nürnberg
Der noch lange gebräuchliche Name „Burgfriedschlößchen“ für diesen Sündersbühler Herrensitz erinnert an einen wehrhaften mittelalterlichen Wohnturm, der erstmals 1360 aufscheint, als Bertold Pfinzing einen Hof zu Sündersbühl an Herman Stolz vererbte, mit Ausnahme „dez perfrids und dez gertleins, do daz perfrid innen stund“. Von Pfinzing gelangte der Besitz an die Stromer, denn 1384 verkaufte Hans Stromayr (Stromer) einen halben Anteil am Hof und den Bergfried zu Sündersbühl an seinen Bruder Konrad.
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