Behringersdorf I
- Mutmaßliche Burg
- Schwaiger Str. 18-26
- Gemeinde Schwaig
- Landkreis Nürnberger Land
Bisher ohne archäologische Überprüfung blieben Nachrichten von Freilegungen in den Jahren 1717/18, als nordöstlich des großen Schlosshofes ein großer Stadel errichtet und ein Gartenparterre angelegt wurden. Nach Berichten von Bausachverständigen, die damals den Fund in Behringersdorf besichtigten, handelte es sich um Fundamente einer angeblich sehr festen Wehranlage. Dem Bauherrn, Christoph Wilhelm Tucher, kam dieser Fund gelegen, sollte er doch seinem „Schwarzbau“ von 1717 [vgl. Behringersdorf IV] zu einer nachträglichen Genehmigung verhelfen. Schließlich konnte er sich damit auf ältere Rechte berufen. Der Verdacht einer Manipulation liegt nahe, jedoch bestätigen Berichte über einen Ortstermin mit Vertretern des Waldamtes Sebaldi das Vorhandensein von Resten starker Quadermauern.
Nicht auszuschließen ist, dass sich in Behringersdorf im 13. Jahrhundert ein Sitz, vielleicht mit einer Beziehung zu den Reichsministerialen von Rückersdorf [vgl. Beerbach, Rückersdorf I], befand, der mit der Burg Malmsbach als Reichslehen an die Herren von Gründlach kam. Durch Heirat mit Margaretha von Gründlach an Gottfried von Hohenlohe-Brauneck gelangt, wurde zumindest ein „Gut“ aus dessen Besitz in Behringersdorf 1323/26 an Burggraf Friedrich IV. von Nürnberg verkauft [vgl. Malmsbach].
Das sich nach Behringersdorf nennende Ministerialengeschlecht der Peringsdorfer könnte hier seinen Dienstsitz gehabt haben. Über das weitere Schicksal der Anlage bis zum Auffinden der Reste 1717 ist bislang nichts bekannt. Eine Identität mit einem der zwei 1504 bezeugten Herrensitze ist eher unwahrscheinlich.
Quellen
StAN Rst. Nbg., Waldamt Sebaldi I Nr. 338.
Mon. Zollerana II, Nr. 561, 608.
Literatur
Giersch, Robert: Archivforschung zur Baugeschichte Schloss Behringersdorf. Denkmalpflegerische Voruntersuchung 1993. Unveröff. im BLfD.
Abbildung
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