Dormitz I

  • Abgegangener Herrensitz
  • Kirchenstraße 7
  • Gemeinde Dormitz
  • Landkreis Forchheim


In Dormitz hatten die Reichsstadt, das Hochstift Bamberg und die Markgrafen Herrschaftsrechte, wobei das Hochstift die Hochgerichtsbarkeit und damit die Landeshoheit beanspruchte. Fast alle Anwesen verfügten über Waldrechte im Reichswald, über den das Nürnberger Waldamt Sebaldi wachte. Bei der berühmten Erkundung des Landes, die der Nürnberger Rat kurz vor Ausbruch des Landshuter Erbfolgekriegs 1504 erstellen ließ, wurde für Dormitz „ein sitzlein daselbst“ notiert.

Es befand sich unmittelbar an der Dormitzer Kirchhofmauer. Im späten 15. Jahrhundert war es in der Hand der Nürnberger Patrizierfamilie Schürstab. Hans Schürstab verkaufte das kleine Herrenhaus 1492 an das Nürnberger Egidienkloster, das ihn offenbar nach einiger Zeit an Hans Stöhr veräußerte. Nach dem Tod des Nürnberger Bürgers wurde das Erbrecht an dem Sitz 1523 von der Witwe des Wolfgang Haller erworben [vgl. Kalchreuth]. Wenig später vererbte sie den Sitz ihrem Sohn Levinus Haller, der 1535 starb. Seine Witwe vermählte sich 1536 mit Hieronymus Huter, der den Besitz übernahm. Das Herrenhaus soll angeblich 1552 im Zweiten Markgrafenkrieg eingeäschert worden sein. 1592 wurde die Brandruine dann von einem Hafner erworben und das Grundstück neu bebaut.

Quellen


StAN Rst. Nbg., Waldamt Sebaldi I Nr. 220.

Gelegenhait Nr. 585.

Literatur


Haller, Bertold Frhr. von: Albrecht Dürer und die Haller. Unveröff. Manuskript (erscheint voraussichtlich 2007).

Held, Wilhelm: Geschichte des Dorfes Dormitz. 3. Auflage Dormitz 1992, S. 45 f.

Rehm, Martin: 850 Jahre Dormitz 1142–1992. Dormitz 1992, S. 12.

Vahl, Rittersiegel Bd. 1, S. 369.

Voit, Pegnitz, S. 57.


Abbildung

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