Dörnhof

  • Abgegangener Herrensitz
  • Stadt Gräfenberg
  • Landkreis Forchheim


Die Einöde Dörnhof im Großenoher Tal gehörte ursprünglich wohl zu einem Leuchtenberger Lehnskomplex, der 1417 von den Hallern an die Helcher überging [vgl. Spiesmühle], und noch bis 1806 zum Hochgerichtsbezirk des Nürnberger Pflegamts Gräfenberg. Der Ortsname lässt sich etymologisch von „thurnhof“ (Turmhof) ableiten. An der Talseite des Einödhofes sind hohe Futtermauern erhalten, die nach Kunstmann und Heinz auf den früheren mittelalterlichen Wehrbau hinweisen sollen. Diese Annahme ist noch nicht von der Bauforschung überprüft worden. Möglicherweise handelt es sich um eine frühneuzeitliche Konstruktion zur Hangsicherung. An der Bergseite sind jedoch schwach die Spuren eines Halsgrabens erkennbar.

Die Erbauung des Sitzes ist nicht überliefert. Erstmals erwähnt wird er in einem 1502 nicht vollzogenen Kaufvertrag zwischen den Nürnberger Bürgern Hans Helchner und Sebald Tucher. 1505 wurde der Dörnhof von Hans Helchner jun. als freieigener Sitz und Behausung an der „Graßnach“ (Großenohe-Bach), „Durnhof“ genannt, mit den zugehörigen Flurstücken an die Stadt Nürnberg verkauft. Die von Hellmut Kunstmann vermutete Erbauung erst zwischen 1502 und 1504 scheint jedoch keineswegs bewiesen. Die Zerstörung im Zweiten Markgrafenkrieg 1553 ist zu vermuten, da der Sitz noch 1547 bezeugt wird. In den Schadenslisten der Reichsstadt wurde er allerdings nicht aufgeführt. 1560 vermerkte Bonifaz Nöttelein in seiner Topographie, dass zu Dörnhof „allda ein Herrnsitzlein gewesen“ sei. Auf einer nicht datierten Karte des 16. Jahrhunderts ist dort noch ein hohes Satteldachgebäude mit einem Fachwerkobergeschoss dargestellt.

Quellen


StAN Rst. Nbg., D-Laden Akten Nr. 601. Rst. Nbg., Karten und Pläne Nr. 567. [= Fleischmann, Peter: Die handgezeichneten Karten des Staatsarchivs Nürnberg bis 1806 (= Bayerische Archivinventare Bd. 49). München 1998, Nr. 87.]

Gelegenhait, Nr. 793.

Literatur


Heinz, Walter: Ehemalige Adelssitze im Trubachtal (= Die Fränkische Schweiz – Landschaft und Kultur, Bd. 10). Erlangen-Jena 1996, S. 93-98, Farbtafel 65 f.

KDM Forchheim, S. 85.

Kunstmann, Südwestliche Fränkische Schweiz, S. 217.


Abbildung

Darstellung des Sitzes Dörnhof, turmartiges Haus mit mutmaßlichem Fachwerkobergeschoss, auf einer Karte des 16. Jahrhunderts (StAN)

Lageplan

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