Eismannsberg I
- Abgegangene Burg
- Bereich Hedwig-von-Eyb-Straße 13-15
- Stadt Altdorf
- Landkreis Nürnberger Land
An der Stelle der heutigen Anwesen Hedwig-von-Eyb-Straße 13 und 15 befand sich einst eine kleine Burganlage, die erstmals 1339 als Sitz der Ratz von „Eisenhartsberg“ aufscheint. In der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts trat das Geschlecht mit den Rittern Wolfram und Friedrich Ratz im Gefolge des Edelfreien Konrad von Lupburg auf, damals Eigner und Erbauer der Burg Wolfstein, die vermutlich auf von den Landgrafen von Leuchtenberg erheirateten Herrschaftskomplex bei Neumarkt errichtet worden war. Auch unterhielten die Ratz Beziehungen zu den ehemaligen Reichsministerialen von Thann. Die Verwendung gleicher Namen und Wappen, bezeugt 1385 als steigender Steinbock, lässt eine enge Verwandtschaft mit den im nahen Hammerbachtal sitzenden Königstein-Reicheneckschen Ministerialen von Schwinach-Türriegel-Hager annehmen. Ein Berthold Ratz zählte neben Jörg von Mistelbeck d. Ä., vermutlich der gleichnamige Besitzer des nahen Rittergutes Egensbach, zu den Teilnehmern der berühmten Schlacht von Hiltersried 1433 gegen die Hussiten.
Die der Burgstelle benachbarte Pfarrkirche soll aus der ehemaligen Burgkapelle hervorgegangen sein. Immerhin ist auf einer Ansicht des Ortes auf der berühmten Karte der Jungen Pfalz (von Christoph Vogel aus der Zeit kurz nach 1600) noch deutlich die Burgruine unmittelbar neben der Kirche zu beobachten. Von dem Ende der alten Burg wurde bisher nichts bekannt. Vor dem Sommer 1504 war der Sitz noch erhalten und im Besitz eines Ratz zu Reichenschwand [vgl. Reichenschwand]. Vermutlich ist er im Landshuter Erbfolgekrieg 1504/05 von Nürnberger Truppen ruiniert worden, die nach der anfangs verweigerten Übergabe Altdorfs auch die Burgen und Sitze pfälzischer Landsassen, bezeugt Grünsberg und Deinschwang, heimsuchten [vgl. Egensbach, Grünsberg].
Quellen
StAN Rst. Nbg., Urkunden Nr. 206.
Gelegenhait, Nr. 1258.
Lehnbuch von 1331, S. XXXVII, 5, 68, 92, 95, 115 f.
NUB Nr. 428.
Literatur
Giersch, Robert: Quellenhinweise zur Frühgeschichte der Burg Wolfstein. In: Forschungsergebnisse im Auftrag der Wolfsteinfreunde i. d. OPf. e. V. CD-ROM-Edition Neumarkt 2000.
Ders.: Chronik von Offenhausen. Unveröff. Manuskript Teil I (erscheint voraussichtlich 2007).
Voit, Pegnitz, S. 160 f.
Wild, Dieter: Das Geschlecht derer von Oelhafen und die Herrenhöfe in Eismannsberg. 2005. URL: <http://www.schloss-eismannsberg.de>.
Abbildung
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