Forth

  • Ehemaliges Herrenhaus
  • Forther Hauptstraße 33
  • Markt Eckental
  • Landkreis Erlangen-Höchstadt


Um 1749 wurde nach einer längeren Vormundschaftsverwaltung das Erbe der Büger Rittergutsbesitzer, der Herren von Bünau, geteilt [vgl. Büg]. Der älteste der Brüder, der 1722 geborene Heinrich von Bünau, zog nicht im Büger Schloss ein, sondern ließ sich 1749 das Bünausche Amtshaus in Forth zu einem Herrenhaus umbauen. Der Forther Schlossherr erlangte allerdings mit seinem übel beleumundeten Lebenswandel im ganzen Land traurige Berühmtheit. Nach einem Skandal wurde Heinrich von Bünau 1752 von seinen Brüdern aus Forth vertrieben. Schließlich flüchtete er ins Pfalz-Sulzbachische, wo er verarmte.

Mit einem Testament vermachte Rudolf IV. von Bünau 1780 eine Hälfte des Herrenhauses seiner Nichte Wilhelmine Ernestine von Egloffstein, der Tochter seines Bruders Günther, als Witwensitz. Aber auch die zweite Hälfte fiel der Familie von Egloffstein durch die Tausch- und Erbverträge mit Günther von Bünau 1790 zu. 1802 wurde das Herrenhaus zu einer Gastwirtschaft „Zur goldenen Krone“ umgewandelt. Die seit der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hier sitzende Wirtsfamilie Geier betrieb auch eine Bierbrauerei. Nach dem Tod des Wirts und Bierbrauers Ernst Geier übernahm die Witwe, die bald darauf Paulus Zahn heiratete, den Betrieb. 1867 hielt eine Erbengemeinschaft das Eigentum in Händen. Das zweigeschossige, mit fünf zu fünf Achsen annähernd quadratische Gebäude zeichnet sich durch Ecklisenen und Walmdach aus. Die Hofbebauung wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermutlich vollständig erneuert.

Quellen


StABa G 11/II Nr. 776.

StAN  Kataster Forth Nr. 4, 11.

Literatur


Giersch, Robert: Archivalienforschung zur Bau- und Nutzungsgeschichte des Schlosses Büg. Unveröff. Manuskript.

KDM Erlangen, S. 112.


Abbildung

Ansicht des ehemals Bünauschen Herrenhauses, seit dem frühen 19. Jahrhundert Wirtshaus, Zustand im Jahr 2006 (Rg)

Lageplan

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