Immeldorf

  • Abgegangener Ministerialensitz
  • Markt Lichtenau
  • Landkreis Ansbach


Das sich im 13. Jahrhundert nach Immeldorf bei Lichtenau nennende Geschlecht ist mit den Reichsministerialen von Laufamholz, die einst zur gehobenen staufischen Dienstmannschaft Nürnbergs zählten, identisch. Bruno von Immeldorf scheint 1243 auf; 1273 wird er (oder ein gleichnamiger Verwandter) als Bruder von Heinrich und Konrad von Laufamholz genannt. Der Standort des Ministerialensitzes wurde 1914 bei einem Anwesen mit der alten Hausnummer 5 vermutet, wo eine Wiese noch „Burgstall“ genannt wird.

In der neueren Literatur wird dieser „200 m nordwestlich der Kirche auf einem erhöhten Hügel ... zwischen zwei Armen des Büschelbachs“ lokalisiert und den Herren vom See zugeordnet. Diese nannten sich nach einem abgegangenen Ort bei Kleinsorheim (Altlandkreis Nördlingen), waren aber wohl kaum die ursprünglichen Besitzer. Als solche sind vielmehr die bereits genannten von Immeldorf anzunehmen, zumal Sifried von Immeldorf 1265 seine Besitzungen am Ort an Wolfram von Dornberg veräußerte.

Dessen Testamentsvollstrecker übergaben 1291 dem Kloster Heilsbronn als Seelgerätstiftung u.a. 10 Güter zu Immeldorf, die Wolfram von Sifrid de Lacu (vom See) gekauft hatte. Zwei Töchter Wolframs waren mit Grafen von Oettingen verheiratet, zu deren Gefolgsleuten Sifrid vom See vermutlich gehörte, was seinen Besitz in Immeldorf erklären dürfte. Die dritte Tochter war mit Gottfried von Heideck vermählt, der anscheinend den Hauptteil der Güter in Immeldorf erhielt und diese 1406 mit Lichtenau an die Rummel verkaufte.

1406 war Immeldorf noch Sitz einer eigenen Vogtei und Gerichtsbarkeit. Erst Hans Rummel, der Inhaber der Herrschaft Lichtenau, verlegte den Gerichtssitz um 1420 auf die Burg nach Lichtenau. Das Ende des Immeldorfer Sitzes könnte schon im Ersten Markgrafenkrieg 1449 gekommen sein, als Markgraf Albrecht Achilles Anfang August in der Nürnberger Herrschaft Lichtenau einfiel und ihre Dörfer niederbrannte. Bei der Erkundung der Landschaft, 1504 vor Ausbruch des Landshuter Erbfolgekrieges vom Rat der Reichsstadt angeordnet, wurde in Immeldorf kein Herrensitz mehr festgestellt.

Quellen


Gelegenhait, Nr. 1652.

NUB Nr. 308, 408, 428, 445, 458.

Schuhmann, Günther / Hirschmann, Gerhard (Bearb.): Urkundenregesten des Zisterzienserklosters Heilsbronn (= VGFG III/3). Würzburg 1957, Nr. 198.

Literatur


Deliciae II, S. 195 f, mit dem irreführenden Hinweis auf die Herren von See.

Der Landkreis Ansbach. Vergangenheit und Gegenwart. Aßling-Pölsdorf 1964, S. 25, 157, mit Lokalisierung auf dem Hügel zwischen den Armen des Büschelbaches.

KDM Ansbach, S. 115.

Kelber, Karl: Chronik des Kirchspiels Immeldorf. Unveröff. Manuskript 1914.

Vahl, Rittersiegel Bd. 2, S. 386.


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