Königshof
- Herrensitz
- Marthweg 129
- Stadt Nürnberg
Den prominenten Namen trägt der Herrensitz nach seiner Lage am Großen Königsweiher, an dessen Ostufer der Sitz nach 1814 auf einer leichten Anhöhe errichtet wurde. Der Königsweiher, mit 108½ Morgen größer als der Dutzendteich, gehörte bis 1812 zum Gutskomplex Weiherhaus, den die Gebrüder Oelhafen von Schöllenbach von der Witwe des hochverschuldeten Nürnberger Ratsmitglieds und Baumeisters Karl Wilhelm Welser von Neunhof erworben hatten [vgl. Weiherhaus bei Pillenreuth. Die Oelhafen waren bereits Besitzer umfangreicher Güter und mehrerer Herrensitze um Nürnberg [vgl. Eismannsberg III und IV, Mögeldorf VI, Oberschöllenbach II]. Der umfangreiche Gutskomplex Weiherhaus wurde von ihnen kurz nach dem Erwerb zerschlagen, die Weiher trockengelegt und einer rentableren landwirtschaftlichen Nutzung zugeführt.
Der „Herrensitz“ diente der Bewirtschaftung der neu gewonnenen landwirtschaftlichen Flächen und wurde daher von Paul Christoph von Oelhafen als einfacher, eingeschossiger Sandsteinquaderbau mit Satteldach und Giebelfachwerk errichtet. Der repräsentative Fachwerkerker über dem Eingang ist eine späte Zutat des 20. Jahrhunderts. Herrschaftlich wirkt die Gartenanlage, die in symmetrischen Formen östlich des Herrenhauses angelegt wurde.
Der Hof wurde zunächst an die Familie Ströbel aus Reichelsdorf verpachtet. Als Besitzer folgte nach 1852 der Nürnberger Spielwarenfabrikant Röhser, der den Hof erweiterte. 1906 stattete Oskar Weigel aus Nürnberg das Erdgeschoss im altdeutschen Stil mit Holzvertäfelungen aus. Bis heute wird das Gut landwirtschaftlich genutzt.
Literatur
Alberti, Volker / Boesch, Toni: Herrensitz Weiherhaus. In: MANL 39 (1990), Sonderheft 39, S. 58 f.
Alberti, Volker / Boesch, Toni / Holz, Horst: Burgen, Schlösser und Herrensitze in Kornburg und Umgebung (= Adelssitze in Franken Bd. 5). Kornburg 2005, S. 83 f.
KDM Stadt Nürnberg, S. 363.
Stadtlexikon Nürnberg, S. 553.
Abbildung
Ansicht des Herrenhauses mit dem erst im frühen 20. Jahrhundert aufgesetzten Fachwerkzwerchhaus. Fotografie: F. A. Nagel 1933 (StadtMN)
Lageplan
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