Kornburg II
- Herrenhaus, „Seckendorffsches Schloß“
- Kornburger Hauptstraße 16
- Stadt Nürnberg
Die Witwe Maria Sophia Rieter von Kornburg, eine geborene Fürer von Haimendorf, erwarb 1707 das Anwesen des markgräflichen Untertans Georg Huter, das sich damals in einem baufälligen Zustand befand. Das alte Wohnhaus wurde abgebrochen, um Platz für den Neubau eines Herrenhauses zu schaffen, das die Käuferin als Witwensitz beziehen wollte. Nachdem das Baugesuch erst im Herbst 1707 vorgelegt wurde, dürfte der Neubau in den Jahren 1708/09 erfolgt sein.
1720 erheirateten die Freiherren von Seckendorff das Anwesen. Einige Jahre bewohnte dann der preußische Hofrat Ludwig Karl Kopp wohl als Pächter der Seckendorff das Herrenhaus. 1774 brachte eine Heirat den Besitz an Georg Albrecht Freiherrn von Egloffstein. Der Baron musste das Herrenhaus um 1800 aus finanziellen Gründen an Privatleute verkaufen. Vor 1830 erwarben die Freiherren von Egloffstein das Anwesen wieder zurück, stießen es aber nach kurzer Zeit erneut an bürgerliche Interessenten ab. 1851 wurde von der Familie Meßthaler im Herrenhaus eine Gastwirtschaft eingerichtet. Die Familie unterhält das Anwesen mit großem Aufwand bis heute.
Das zweigeschossige Gebäude wird seit der Bauzeit von einem Walmdach überspannt. Ecklisenen und geohrte Rahmungen der Fensteröffnungen gliedern die symmetrischen Fassaden. Bemerkenswert ist das über eine Freitreppe erreichbare profilierte Hauptportal, über dem eine Kartusche mit einem Allianzwappen der Familien Egloffstein und Seckendorff angebracht ist. Im Inneren haben sich mehrere Stuckdecken erhalten, worunter die Decke des Saales besonders reich gestaltet ist. Die Urheberschaft des bekannten, 1738 verstorbenen Stuckateurs Donato Polli wird angenommen, kann aber nicht belegt werden. Auf dem Anwesen findet sich auch ein barockes Gartenhaus aus Fachwerk.
Quellen
StAN Rst. Nbg., Waldamt Lorenzi I Nr. 450.
Literatur
KDM Schwabach, S. 230-233, mit Ansicht des Saales und des „Wächterhäuschens“.
KDM Stadt Nürnberg, S. 366.
Abbildung
Ansicht der straßenseitigen Fassade, Fotografie: F. A. Nagel 1936 (StadtMN)
Lageplan
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