Lohhof

  • Abgegangener Herrensitz
  • Mühlhof
  • Stadt Nürnberg    


Werner Sprung hat auf einen möglicherweise schon bald nach seiner Erbauung abgegangenen Herrensitz Lohhof bei Mühlhof hingewiesen. Er stand auf einer Wiese am östlichen Rednitzufer „vor der heutigen Lohhofer Brücke“. Ein bäuerlicher Lohhof scheint erstmals 1394 als Lehen der ehemaligen Reichsministerialen von Laufamholz auf, die es an die Mendel zu Nürnberg vergeben hatten. 1424 verkauften die Laufamholzer dem Patriziergeschlecht auch das Eigentum, das später an die Herren von Wiesenthau, 1564 an den Schwabacher Bierbrauer Hans Permüller fiel. Für die Zeit um 1500 ist am Standort Lohhof ein Hammerwerk nachgewiesen.


Ein Herrensitz entstand nachweislich 1583 unter dem Schwiegersohn Permüllers, dem Dr. jur. Gabriel Gienger, Bürger zu Schwabach. Erst nach einer längeren Auseinandersetzung mit dem  reichsstädtischen Waldamt durfte er ein zweigeschossiges Herrenhaus auf dem Lohhof bauen. Offenbar fand der Jurist wenig Freude an seinem neuen Besitz, vielleicht auch wegen der anhaltenden Streitigkeiten zwischen dem Markgrafentum und der Reichsstadt um die Hoheitsrechte, sodass Dr. Gienger bereits 1586 an den Nürnberger Patrizier Jobst Friedrich Tetzel verkaufte. Möglicherweise war Tetzel ein Strohmann des Rates, denn die Reichsstadt erwarb den Lohhof fast unmittelbar danach 1587 und übertrug das Anwesen dem Heilig-Geist-Spital. Der Lohhof wurde wieder als Bauerngut an Untertanen des Spitals vergeben. Über das Schicksal des Giengerschen Herrenhauses ist bislang nichts bekannt.


Quellen


StAN Rst. Nbg., Waldamt Sebaldi I Nr. 362 (Lohhof hier irrtümlich eingelegt).


Gelegenhait, Nr. 1882.


Literatur


Sprung, Werner: Reichelsdorf und Mühlhof. In: MANL 25 (1976), Sonderheft Nr. 23, S. 43 f.


Abbildung

Darstellung des mit einem Wassergraben gesicherten Herrenhauses, Ausschnitt aus einer Karte des Rednitztales, 1565 gezeichnet anlässlich eines Rechtsstreites möglicherweise vom Maler Endres Löcher (StAN)

Lageplan

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