Reichenschwand II
- Herrenhaus, „Neues Schloss“
- Hersbrucker Straße 6
- Landkreis Nürnberger Land
Als im ausgehenden 17. Jahrhundert die Familien sowohl des Wilhelm August als auch des Georg Sigmund von Furtenbach in Reichenschwand lebten, klagte man über beengte Wohnverhältnisse im Schloss. Der damalige Administrator der Familienstiftung, Wilhelm August von Furtenbach, ließ daher nördlich der Schlossanlage an der Landstraße kurz nach 1700 das so genannte „Schlößchen“ oder „neue Schloß“ errichten. 1755 und 1778 wurde das zweigeschossige Herrenhaus mit seinen Umfassungen aus Sandsteinquadern und dem Mansarddach erweitert und umgebaut. Als nach 1808 die Zerschlagung des Furtenbachschen Stiftungsvermögens stattfand, wurde das neue Schloss an den Seilermeister Arnold verkauft, dessen Witwe es 1823 dem Sohn Andreas Arnold übergab. Die Seilerei wurde weiterhin auf dem Anwesen betrieben. Peter Arnold, der das Anwesen 1858 übernahm, geriet in wirtschaftliche Schwierigkeiten und 1869 in eine Zwangsversteigerung, bei der ein Kühnhofener Bauer Georg Stiegler das Höchstgebot abgab. Nachdem dieser die Arnoldschen Grundstücke in mehreren Teilen gewinnbringend verkauft hatte, veräußerte er das ehemalige Herrenhaus 1870 an Martin Süß, dessen Erben es noch im 20. Jahrhundert besaßen.
Quellen
StAN Kataster Reichenschwand Nr. 1, 4, 11, 14.
Literatur
KDM Hersbruck, S. 260.
Schwemmer, Wilhelm: Alt-Reichenschwand. In: MANL 28 (1979), Sonderheft Nr. 25, S. 18, 20 f.
Abbildung
Ansicht des neuen Herrenhauses mit einem nachträglich angebauten Scheunenteil von Nordosten, Zustand 2006 (Rg)
Lageplan
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