Schwarzenbruck II

  • Schloss, „Faberschloss“
  • Dürrenhembacher Straße 15
  • Gemeinde Schwarzenbruck
  • Landkreis Nürnberger Land


Das Schloss wurde in den Jahren 1883 bis 1885 vom Bleistiftfabrikanten Lothar von Faber (1817–1896) und seiner Frau Ottilie aus Stein im Landkreis Fürth erbaut. Die Werksteinfassaden des zweigeschossigen Herrenhauses sind mit Stilmitteln der Neorenaissance gestaltet. Das äußere Erscheinungsbild wird vor allem durch den am Südost-Eck hoch aufragenden Rundturm mit vorkragendem offenem Kranzgeschoss und runden Treppentürmen geprägt.

Das Schloss sollte Lothar von Faber, der die 1839 übernommene Bleistiftfabrik des Vaters zu einem weltberühmten Großunternehmen empor gebracht hatte, als Alterssitz dienen. Der frühe Tod seines einzigen Sohnes Wilhelm von Faber, seit 1877 zur Nachfolge bestimmt, zwang 1893 den damals Sechsundsiebzig­jährigen zur Rückkehr an den Firmensitz in Stein. Während der Bauzeit des dortigen neuen Schlosses siedelte die Familie seiner Tochter Ottilie, verheiratet mit dem späteren Unternehmensleiter, dem Grafen Alexander zu Castell-Rüdenhausen, nach Schwarzenbruck über, wo die Kinder Irmengard Luise (1904–1972) und Roland Lothar Wolfgang (1905–1978) geboren wurden. Mit der Fertigstellung des neuen Faberschlosses in Stein im Jahre 1906 verlor das Schwarzenbrucker Schloss seine Bedeutung, es wird heute von der Arbeiterwohlfahrt als Alten- und Pflegeheim genutzt.

Literatur


KDM Landkreis Nürnberg, S. 67.

Kölbel, Richard: Lothar von Faber. Ehrenbürger der Stadt Nürnberg. In: MVGN 83 (1996), S. 145-166.

Stadtlexikon Nürnberg, S. 261.


Abbildung

250.1 Eingangsseite des Faber-Castellschen Schlosses in Schwarzenbruck. Fotografie: G. v. Volckamer um 1894 (StadtMN)

Lageplan

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